Errichtung eines humanitären Korridors zur Evakuierung verletzter Kinder aus dem Gaza-Streifen

Angesichts der katastrophalen humanitären Situation im Gaza-Streifen fordert die Schweizerische Nationalkommission Justitia et Pax die Errichtung eines sog. „humanitären Korridors“, der von beiden Kriegsparteien zu garantieren ist und der es erlaubt, verletzte Kinder und Jugendliche mit ihren Müttern aus dem Kriegsgebiet auszuschaffen. Das Caritas Baby Hospital in Bethlehem wäre bereit und in der Lage, die notwendige medizinische Versorgung dieser Kinder zu organisieren.

Die Schweizer Katholiken unterstützen seit Jahren die Bevölkerung im Heiligen Land, insbesondere über die Kinderhilfe Bethlehem auch das Caritas Baby Hospital in Bethlehem. Deshalb bestehen zahlreiche direkte Kontakte in und um das Kriegsgebiet, die das Leiden und die Hilflosigkeit der Bevölkerung im Gaza-Streifen bestätigen. Besonders betroffen von der unhaltbaren Situation im Gaza-Streifen sind die Verwundeten und Kranken, darunter vor allem die Kinder.

Das Caritas Baby Hospital in Bethlehem kooperiert mit anderen Spitälern in Palästina und Israel, so dass die notwendige medizinische Versorgung verletzter Kinder und Jugendlicher gewährleistet werden kann. Dafür braucht es jedoch eine Garantie der beiden Kriegsparteien, diesen Korridor zu respektieren und jegliche militärischen Operationen dort zu unterlassen. Justitia et Pax ruft die internationale Staatengemeinschaft und die Schweizer Aussenpolitik auf, in diesem Sinne auf die Kriegsparteien einzuwirken, um den sicheren Transport der Verletzten und ihrer Mütter oder einer anderen Bezugsperson zu gewährleisten.

Neben den diplomatischen und politischen Aktivitäten zur Beendigung dieses Kriegs braucht es dringend Unterstützung für die am schlimmsten davon Betroffenen, in erster Linie den Kindern. Die Zukunft dieser Kinder und ihrer Familien ist aufgrund der bisherigen Zerstörungen und dem Fehlen von Medikamenten und medizinischer Betreuung äusserst prekär. Alle Menschen guten Willens sind deshalb aufgerufen, dieses Anliegen zu unterstützen und auf Politikerinnen und Politiker einzuwirken, dass eine Lösung zur Beendigung dieses Kriegs möglichst rasch gefunden werden kann.

Bern, 15. Januar 2009

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