Armut und Menschenrechte

Verlautbarung der drei Landeskirchen zum internationalen Menschenrechtstag am 10. Dezember 2010

Ist Armut ein Schicksal, für das die Betroffenen mehr oder weniger selbst verantwortlich sind, oder stellt es ein Übel dar, welches es auch im Horizont der Menschenrechte zu überwinden gilt? Anlässlich des internationalen Tags der Menschenrechte am 10. Dezember, wollen die drei Landeskirchen die Aufmerksamkeit auf den Zusammenhang zwischen Armut und den Menschenrechten richten. Armut hat viele Gesichter. Manche erkennen wir sofort, andere erst bei genauerem Hinsehen und einige bleiben uns vielleicht ganz verborgen. Armut gibt es überall, auch in der reichen Schweiz. Selten lagen Wohlstand und Armut so nah beieinander, wie heute.

 Eine Beschäftigung mit Armut unter dem Blickwinkel der Menschenrechte erlaubt es, die einzelne Situation genau zu analysieren und unterstreicht die Notwendigkeit, konsequent gegen konkrete Armutsverhältnisse vorzugehen. Die Wahrnehmung von Armut wirft immer auch die Frage nach der Würde des Menschen auf.

 Armut und Menschenrechte stehen in einem wechselseitigen Bedingungsverhältnis: Einerseits verhindert Armut die Verwirklichung und Durchsetzung von Menschenrechten und andererseits stellt die fehlende Anerkennung von Menschenrechten eine wesentliche Ursache von für Armut und Ausgrenzung dar.

 Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, soziale Einrichtungen und Kirchen sind aufgefordert, sich gemeinsam für eine Überwindung dieser Armut einzusetzen. Die Kirchen, insbesondere die Kirchgemeinden und Pfarreien, stehen vor der Aufgabe, Orte zu sein, wo Armutsbetroffene willkommen geheissen und gehört werden, wo sie Ermutigung und Unterstützung finden und aufgerichtet werden.
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 Aktionsvorschläge

  • Das Thema im Gottesdienst am Sonntag vor oder nach dem 10. Dezember aufgreifen.
  • Unterschriftensammlungen für die Petitionen der Partnerin ACAT Schweiz organisieren.
  • Eine Sonntagskollekte dem Einsatz für die Menschenrechte widmen.
  • Das Thema «Menschenrechte» im Religionsunterricht, in Jugendgruppen oder in Arbeitsgruppen behandeln.
  • Referent/innen zu einem Vortrag einladen oder einen Film zeigen mit anschliessender Diskussion.

Die Unterlagen zum Menschenrechtstag 2010 (Begleitschreiben, Verlautbarung, Gottesdienstbausteine und Petitionen von ACAT) finden Sie beiliegend.